Österreich 2020

Hallo liebe Österreich-Fans ?

Auch euch möchten wir auf diesem Weg ein bisschen mit Österreich vernetzen. Nicht jeden Tag, aber doch immer mal wieder aufs Neue laden wir Fotos und Texte hoch, die mit Mariapfarr und Umgebung, der Hütte und dem Hüttenleben zu tun haben.  Wenn ihr also Lust habt, euch mit Mariapfarr zu beschäftigen oder einfach nur Fotos sehen wollt, dann schaut ab und an vorbei.?

Liebe Wanderfreunde,

wahrscheinlich seid auch ihr alle ziemlich enttäuscht, dass wir dieses Jahr nicht in Österreich wandern gehen können. Leider können wir keine ganzen Berge versetzen und wir werden hier in Detten wohl immer Flachlandtiroler bleiben. Aber wir haben trotzdem ein paar Ideen, um uns etwas Österreich-Feeling nach Hause zu holen. Deswegen starten wir heute mit einigen Anregungen für kleine oder auch große Wanderungen hier in der Umgebung. Vielleicht verbindet ihr das mit einem Familienausflug und fahrt mit euren Eltern zu einem der Orte. Oder ihr macht daraus einen coolen Tag mit euren Freunden.

Besonders schön sind die Teuto-Schleifen ( https://www.teutoschleifen.de/ ). Vor allem auch sehr praktisch, da es immer Rundwanderwege sind. Aber auch auf dem Hermannsweg kann man super wandern. Und wenn es nicht der Teutoburger Wald sein soll, sind auch die Baumberge rund um Billerbeck sehr schön oder das Waldgebiet Buchenberg zwischen Borghorst und Burgsteinfurt. Es sind zwar nur kleine Hügel, aber es lohnt sich trotzdem die Wanderschuhe anzuziehen!

Für alle die sich jetzt nicht entscheiden können, empfehlen wir Folgendes: Fahrt mit dem Fahrrad über Sinningen nach Riesenbeck zur schönen Aussicht und wandert von dort zu den Dörenther Klippen. Dort könnt ihr die obligatorische Gipfelschokolade genießen oder noch weiter bis zur Almhütte gehen, wo es sogar Almdudler gibt (geöffnet von Mittwochs-Sonntags). Ihr könnt euch natürlich auch einfach ein leckeres Picknick mitnehmen oder auf dem Rückweg in Riesenbeck an der Eisdiele halten. Von Emsdetten nach Riesenbeck sind es auch nur knapp 20km, also mit dem Fahrrad super zu schaffen. Vor allem braucht ihr eure Eltern dann nicht, denn mit Freunden macht das ganze doch ein bisschen mehr Spaß ;).

Also packt euren Rucksack, zieht eure Wanderschuhe an und los geht’s!


Guten Morgen!

Was habt ihr heute gefrühstückt? Brötchen mit Pastors Blaubeermarmelade?
Wahrscheinlich nicht, denn wie auch? Wir sind ja leider nicht in Österreich…

Aber was wir stattdessen machen können ist selber Blaubeermarmelade zu machen. Blaubeeren gibt es zurzeit zum Glück auch hier. In den meisten Wäldern findest du welche. Kleiner Insidertipp: vor allem in der Nähe vom Reuter gibt es ziemlich viele… Danach müssen die Blaubeeren nur
noch verlesen und gewaschen werden. Anschließen kannst du sie dann mit dem Gelierzucker in einem Topf aufkochen lassen. Welches Verhältnis von Beeren zum Gelierzucker du brauchst, hängt vom Gelierzucker ab (Pastor nimmt immer eher weniger Gelierzucker). Beim Köcheln lassen immer mal wieder umrühren, damit nichts anbrennt, bis sich eine Musähnliche Konsistenz gebildet hat. Es sollte dickflüssig vom Löffel tropfen, dann kannst du es vom Herd nehmen und in die Gläser umfüllen. Die Gläser sollten möglichst randvoll sein, damit so wenig Luft wie möglich im Glas verbleibt. Verschließe die Deckel fest und stelle die Gläser zum abkühlen dann auf den Kopf. So bleiben keine Luftbläschen in der Marmelade.

Für die faule Variante könnt ihr natürlich auch Blaubeeren kaufen, aber mal ehrlich: Die Marmelade schmeckt dann am Ende nur halb so gut und das Österreich-Feeling wäre auch verloren.
Also viel Spaß und anschließend dann guten Appetit 😉


Lignitzsee

von links: Lignitzsee mit Hundstein, Mitterspitzen und Blutspitze
Lignitzsee

Der Lignitzsee liegt im nördlichen Lungau, am nördlichen Beginn des Lignitztales auf 1.965 m ü.A. (Meter über Adria, das ist die geographische Angabe der Höhe über dem Meeresspiegel), etwa 600 m südlich der Grenze zur Steiermark in den Schladminger Tauern. Parallel zum Lignitztal verlaufen westlich das Weißpriachtal und östlich das Göriachtal. Der Lignitzsee wird von keinem Bach entwässert. Der Lignitzbach entspringt erst einige 100 m tiefer.

Lignitztal

Blick in das Lignitztal gegen Norden

Das Lignitztal ist ein Tal im nördlichen Lungau. Es verläuft in nordsüdlicher Richtung nördlich vom Gemeindezentrum von Mariapfarr von 1.085 m ü. A. bis auf 1.958 m ü. A. (beim Lignitzsee und endet am Alpenhauptkamm der
Niederen Tauern im Bereich der Schladminger Tauern. Die Verbindung zwischen der Steiermark und dem Lungau stellt die Lignitzhöhe dar. Im Nordwesten des Lignitztals erhebt sich mit 2.862 m ü. A. der höchste Berg der Niederen Tauern, der Hochgolling.

Das Tal gehört zur Ortschaft Zankwarn.

Das Lignitztal ist das einzige Tal im Lungau, in dem es keine bewirtschaftete Alm gibt.

Das Tal wird vom Lignitzbach entwässert, der allerdings nicht in Verbindung mit dem ganz im Norden des Tales liegenden Lignitzsees steht (keine Entwässerung dieses Bergsees).

Das Lignitztal ist ein so genanntes Trogtal, das durch eiszeitliche Vergletscherung entstanden war.

Bis ins Mittelalter gab es Stollenbergbau in diesem Tal.

Dieses mittlere der drei Mariapfarrer Seitentäler heißt im Volksmund einfach “die Linaz”. Der Taleingang dieses Lignitztales liegt am Kraischaberg schon 1.330 m hoch und es sind im vorderen Lignitztal nur noch drei Bauerngüter anzutreffen. Das ganze übrige Tal ist nur für Almen verwendbar. Dieses Tal ist wegen seiner Höhenlage darum auch wesentlich kürzer und enger als die beiden Nachbartäler.

Der Bergübergang Lignitzhöhe war in früheren Zeiten viel begangen, da dort keine wesentlichen Naturhindernisse entgegenstehen und weil man hier durch das Obertal dann direkt nach Schladming ins Ennstal gelangen konnte.

Über diesen Höhenkamm der Niederen Tauern verlief seinerzeit auch die Staatsgrenze des Erzstiftes Salzburg gegenüber Österreich. Im Landesarchiv werden noch alte Landkarten und Pläne für die Befestigung dieser Grenze verwahrt. In Mandling war die gut ausgebaute Talsperre. Dann zog sich diese Linie hin über den Bergkamm bis zur steirischen Kalkspitze, den Znachsattel, die Lignitzhöhe und die Gollingscharte. In kriegerischen Zeiten mussten diese Obergänge besetzt werden. Daher findet man auf diesen Höhen spärliche Überreste von solchen Befestigungen für die Wachposten.


Bergbau im Lignitztal

Die Bedeutung dieses Tales geht auch daraus hervor, dass hier der Abbau von Metallen betrieben wurde. Es dürften wohl die gleichen Erze gewesen sein wie in Weißpriach und besonders an der Zinkwand. Die Erzadern haben sich hier fortgesetzt. Noch heute sind am Ostabhang des Hundsteines und im Talabschluß unterhalb der Lisnitzhöhe verfallene Stollen festzustellen. Die Erzlager der Zinkwand treten auf dieser Talseite auch zutage und wurden hier abgebaut.

Etwa eine halbe Stunde hinter den letzten Almhütten liegt gegenüber dem Hundstein der Weideplatz “Pucher”. Dieser slawische Name bezeugt, daß sich hier eine Erzverarbeitungsstätte befunden haben muss. Denn der Name “puchar” oder “puchac” bedeutet Pochwerk oder Hammerwerk und “puhalo” Blaswerk, Gebläse, unser späteres Wort “Blahaus”, das ist Schmelze oder genauer das Gebläse für den Schmelzofen.

Genau dort sind auch die Stollen unter dem Hundstein noch zu sehen. Nur sind die Reste dieses slawischen Hüttenwerkes durch den großen Bergsturz vom Jahre 1768 gänzlich verschüttet worden. Weil aber die Erzbearbeitung so weit drinnen im Tal und in solcher Höhe schwierig, besonders jedoch die Holzbringung für die Befeuerung des Hochofens in dieser Region der Waldgrenze äußerst beschwerlich war, so haben bereits die Slawen einen neuen Verhüttungsplatz weiter heraußen im Tale angelegt. Und zwar ist das der Talboden der heutigen Pfarrer-Delitz-Wiese. Das im Talinneren gewonnene Erz konnte hier viel bequemer verarbeitet werden. Auch hier führte wieder der alte Name auf diese Entdeckung.

Als Pfarrer Friedl im Jahre 1728 die Pfarre Mariapfarr übernommen hatte, da fand er aus der langen Amtszeit seines alten Vorgängers Werner sehr viel vernachlässigt und er packte unternehmenslustig an allen Orten die Erneuerung an. Ein ganz dickes Bündel Kostenvoranschläge aus jenem Jahre liegen im Diözesanarchiv Salzburg. Unter anderem heißt es auch, dass “die Albhütten in der Limiz und auch die Vüch-Hütten im Tscheliz dcagesralten pauföllig sind, daß sie neu erbaut werden müeßen“. Erst später ist dann der Name Delitz daraus entstanden. Das Wort Tscheliz aber stammt unzweifelhaft vom slawischen “zelezen“, was eisern heißt, wobei das z wie seh gesprochen wird, “zelezarnika” ist Eisenschmelzhütte, “zelezje” = Eisenbestandteile. Das lässt vermuten, dass man im Talinneren besonders Eisen abgebaut und hier verarbeitet hat.

Diese Schmelzhütte muss auch im Mittelalter noch in Betrieb gewesen sein, und zwar noch ein Stück weiter heraußen, ungefähr an der Stelle des Sägewerkes beim Kocher-­Bauern. Der Hausname Kocher sagt das nämlich aus. Er bedeutet nichts anderes als den Betreuer der Schmelze, nämlich den “Erz-Kocher”. Wir finden denselben Hausnamen in Bruckdorf wieder, wo auch in der Nähe des Hauses jenseits des Baches die Schmelzhütte bestanden hat und ebenso in Thomatal “in der Gruben”, wo ursprünglich das Bundschuher Eisen verhüttet wurde. Als diese Hütten dann stillgelegt wurden, sind die für das notwendige Gebläse vorhanden gewesenen Wasserwerke fast regelmäßig für Sägewerke und Mühlen verwendet worden. Der Name Kocher aber ist auf dem Hause geblieben. Außer der Säge hat in der Lignitz auch so eine “Gmachmühle”, was wohl “Schrottmühle” oder Bauernmühle bedeutet, bestanden. Sie ist in den Urbarbüchern wiederholt angeführt.